Gestalttherapie

Was ist Gestalttherapie?

Zunächst einmal hat Gestalttherapie nichts mit gestalten oder Gestaltung zu tun, wie der Name dieses Psychotherapieverfahrens zunächst glauben macht.

Der Begriff ist historisch gewachsen und hat seine Wurzeln in der Wahrnehmungsforschung.

Sie wurde von dem Psychiater und Psychotherapeuten Fritz Perls, der Psychoanalytikerin Lore Perls (seiner Frau) und dem Sozialkritiker Paul Goodman in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begründet und beständig weiter entwickelt.

Die Gestalttherapie gehört - wie u.a. auch die Hypnosetherapie - zu den humanistischen Psychotherapieverfahren. Ein bedeutendes Merkmal der humanistischen Psychotherapie ist das Menschenbild. Es wird davon ausgegangen, dass der Mensch alle Ressourcen in sich trägt, die zu seiner Befreiung aus psychischem Leid erforderlich sind.

Im Mittelpunkt der gestalttherapeutischen Methode steht die Entwicklung und Verfeinerung der Bewusstheit aller gerade vorhandenen und zugänglichen Gefühle, Gedanken, Empfindungen und Verhaltensweisen des Klienten. Automatisierte, unbewusste Verhaltensmuster werden dem Bewusstsein zugänglich gemacht, wodurch Selbstwirksamkeit erfahren wird, Entscheidungsmöglichkeiten erkennbar werden und Kontaktstörungen und psychisches Leid überwunden werden kann. Über die Reaktivierung emotionaler Bedürfnisse und der Wahrnehmung dieser Bedürfnisse wird persönliches Wachstum und die Entfaltung der Persönlichkeit gefördert, wodurch der Klient an Autonomie gewinnt.